Edelfalter (Nymphalidae)
Feuriger PerlmuttfalterArgynnis adippe (Denis & Schiffermüller, 1775)Fabriciana adippeAdippe-PerlmutterfalterFeuriger PerlmutterfalterFeuriger Waldhügelland-PerlmutterfalterMärzveilchenfalterMärzveilchen-PerlmutterfalterHundsveilchen-Perlmutterfalter
Feuriger Perlmuttfalter
Magerrasen-PerlmuttfalterBoloria dia (Linnaeus, 1767)Hainveilchen-Perlmuttfalter
Magerrasen-Perlmuttfalter
Braunfleckiger PerlmuttfalterBoloria selene (Denis & Schiffermüller, 1775)Sumpfwiesen-Perlmuttfalter
Braunfleckiger Perlmuttfalter
Brombeer-PerlmuttfalterBrenthis daphne (Denis & Schiffermüller, 1775)Brombeer-Perlmutterfalter
Brombeer-Perlmuttfalter
Weißbindiges WiesenvögelchenCoenonympha arcania (Linnaeus, 1761)Perlgrasfalter
Weißbindiges Wiesenvögelchen
Kleines WiesenvögelchenCoenonympha pamphilus (Linnaeus, 1758)Kleiner Heufalter
Kleines Wiesenvögelchen
Graubindiger MohrenfalterErebia aethiops (Esper, 1777)WaldteufelTrockenrasenwald-MohrWald-MohrenfalterMohrenfalter
Graubindiger Mohrenfalter
Rundaugen-MohrenfalterErebia medusa (Denis & Schiffermüller, 1775)Frühlings-Mohrenfalter
Rundaugen-Mohrenfalter
Goldener ScheckenfalterEuphydryas aurinia (Rottemburg, 1758)Eurodryas auriniaSkabiosen-ScheckenfalterAbbiss-Scheckenfalter
Goldener Scheckenfalter
Kleiner PerlmuttfalterIssoria lathonia (Linnaeus, 1758)Argynnis lathoniaKleiner PerlmutterfalterSilbriger Perlmutterfalter
Kleiner Perlmuttfalter
Wachtelweizen-ScheckenfalterMelitaea athalia (Rottemburg, 1775)Gemeiner Scheckenfalter
Wachtelweizen-Scheckenfalter
Weißlinge (Pieridae)
PostillionColias croceus (Geoffroy, 1785)Colias croceaColias edusaPostillonGroßes PosthörnchenGelbes PosthörnchenWander-Gelbling/WandergelblingOrangeroter Kleefalter
Postillion
Goldene AchtColias hyale (Linnaeus, 1758)PosthörnchenKleines PosthörnchenWeißklee-GelblingGemeiner GelblingGelber HeufalterGemeiner Heufalter
Goldene Acht
Bläulinge (Lycaenidae)
Kleiner Sonnenröschen-BläulingAricia agestis (Denis & Schiffermüller, 1775)Polyommatus agestis
Kleiner Sonnenröschen-Bläuling
BrombeerzipfelfalterCallophrys rubi (Linnaeus, 1758)Grüner ZipfelfalterBrombeer-Zipfelfalter
Brombeerzipfelfalter
Rotklee-BläulingCyaniris semiargus (Rottemburg, 1775)Polyommatus semiargusVioletter Waldbläuling
Rotklee-Bläuling
Blauer Eichen-ZipfelfalterFavonius quercus (Linnaeus, 1758)Neozephyrus quercusBlauer Eichenzipfelfalter
Blauer Eichen-Zipfelfalter
Dunkler Wiesenknopf-AmeisenbläulingPhengaris nausithous (Bergsträsser, 1779)Maculinea nausithousGlaucopsyche nausithousSchwarzblauer BläulingSchwarzblauer Moorbläuling
Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling
Heller Wiesenknopf-AmeisenbläulingPhengaris teleius (Bergsträsser, 1779)Maculinea teleiusGlaucopsyche teleius
Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling
Hauhechel-BläulingPolyommatus icarus (Rottemburg, 1775)Gemeiner BläulingHauhechelbläuling
Hauhechel-Bläuling
Graublauer BläulingPseudophilotes baton (Bergsträsser, 1779)Scolitantides batonWestlicher Quendel-Bläuling
Graublauer Bläuling
Dickkopffalter (Hesperiidae)
Leguminosen DickkopffalterErynnis tages (Linnaeus, 1758)Leguminosen DickkopfDunkler DickkopffalterDunkler DickkopfKronwicken-DickkopffalterKronwicken-Dickkopf
Leguminosen Dickkopffalter
Rostfarbiger DickkopffalterOchlodes sylvanus (Esper, 1777)Augiades sylvanusOchlodes venataOchlodes faunus
Rostfarbiger Dickkopffalter
Kleiner Würfel-DickkopffalterPyrgus malvae (Linnaeus, 1758)Kleiner Würfel-DickkopfMalven-Würfelfleck
Kleiner Würfel-Dickkopffalter
Roter Würfel-DickkopffalterSpialia sertorius (Hoffmannsegg, 1804)Roter Würfel-Dickkopf
Roter Würfel-Dickkopffalter
Datengrundlage: Reinhardt; Harpke; Caspari; Dolek; Kuehn; Musche; Trusch; Wiemers; Settele, 2020 - Verbreitungsatlas der Tagfalter und Widderchen Deutschlands und eigene Beobachtungen.
Wie fast überall in Deutschland
Deutschland sind auch in Bonn,
DeutschlandBonn in den letzten Jahrzehnten die Lebensräume von Pflanzen und Tieren verkleinert oder zerstört worden. Flächen wurden homogenisiert oder umgewandelt, wurden versiegelt oder bebaut. So haben sie ihren ökologischen Nutzen eingebüßt.
In der Folge hat Bonn, DeutschlandBonn einen großen Teil der ehemals vorkommenden Tagfalterarten verloren:
29 von ursprünglich 86 Tagfalter-Arten sind in Bonn, DeutschlandBonn ausgestorben oder gelten als verschollen (siehe Bonn: Artenschwund: Vorkommende/ausgestorbene Arten). Und das, obwohl Bonn,
DeutschlandBonn mit dem Kottenforst, Nordrhein-Westfalen,
DeutschlandKottenforst über eine vergleichsweise große und sogar geschützte Waldfläche verfügt. Den Waldarten geht es gut in Bonn,
DeutschlandBonn, aber den an andere Lebensräume angepassten Arten überhaupt nicht, viele dieser Arten sind verschwunden.
Es fehlt der Stadt an offenen inhomogenen Flächen. Es fehlen unversiegelte, bewachsene Flächen mit Störflächen und natürlichen räumlichen Verbindungen untereinander.
Wesentliche Faktoren für den nicht nur in Deutschland
Deutschland zu beobachtenden dramatischen Verlust an Biomasse und Biodiversität (siehe Hallmann; Sorg; Jongejans; Siepel; Hofland; Schwan; Stenmans; Müller; Sumser; Hörren; Goulson; de Kroon, 2017 - More than 75 percent decline over 27 years in total flying insect biomass in protected areas) sind:
- Der Verlust an Lebensräumen sowie
- Das Einbringen von Umweltgiften
Interessanterweise führt der durch den Menschen verursachte Klimawandel nicht grundsätzlich zu einem Rückgang von Biomasse und Biodiversität:
Es gibt Lebensräume, in denen aufgrund der durch den Klimawandel veränderten Bedingungen Arten zwar verschwinden, diese Arten können aber an anderen Orten wieder geeignete Bedingungen vorfinden. Voraussetzung ist selbstverständlich, dass diese Orte auch für die Arten erreichbar sind.
Somit kann in einem Lebensraum durchaus ein Artenwechsel stattfinden. Es heißt hier bewusst kann: Manche Arten haben nicht die Möglichkeit zur Umsiedlung. Das kann auch daran liegen, dass der von ihnen benötigte Lebensraum schlicht nicht mehr existiert.
Tagfalter-Arten, die Klimawandel-Gewinner in Bonn, DeutschlandBonn sind:
KarstweißlingPieris mannii (Mayer, 1851)Karstweißling
Brombeer-PerlmuttfalterBrenthis daphne (Denis & Schiffermüller, 1775)Brombeer-PerlmutterfalterBrombeer-Perlmuttfalter
Staumauer Wahnbachtalsperre
Als Kind war ich mit meinem Vater und meinen Brüdern häufig zu Sonntagsausflügen an der nahen Wahnbachtalsperre unterwegs (das
Wir unternahmen immer einen kleinen Spaziergang über die Staumauer durch ein kleines Waldstück zurück zum parkenden Auto. Wenn wir aus dem Wald heraus traten, empfing uns eine wunderschöne feucht-kühle wilde Wiese, die von Hecken und Bäumen begrenzt wurde.
Es war immer ein großes Vergnügen, die dortigen ganz besonderen Insekten und Schmetterlinge beobachten zu können!
An einem Frühlingssonntag fuhren wir erneut zur Wahnbachtalsperre und die Vorfreude war riesig. Wir liefen über die Staumauer und bogen dann in das Waldstück ab.
Als wir aus dem Wald heraustraten, dachte ich zuerst, wir wären einen falschen Weg gegangen: Die bunte Wiese war verschwunden! Viele der Hecken und Bäume waren entfernt worden. Stattdessen nur einheitliches kurzes grünes Gras. Dabei handelte es sich nicht einmal um einem privaten Garten. Es schien eher eine ungenutzte Fläche des Wasserversorgers zu sein. Insekten und Schmetterlinge suchte man jetzt vergebens.
Auch war das dortige Mikroklima jetzt ein völlig anderes. Vermutlich hatte man die Fläche entwässert und mit deutscher Gründlichkeit in einen ordentlichen Zustand überführt. Warum nur?
Wiese in den griechischen Rhodopen bei Ano Karyofyto
Gut 30 Jahre später habe ich mit meinen Kindern schließlich auch einen Ausflug zur Wahnbachtalsperre gemacht. Die beschriebene Stelle habe ich nicht wiedergefunden. Offenbar ist die Wegführung jetzt eine andere und/oder die Stelle ist jetzt bewaldet.
In den griechischen Rhodpen hatte ich in 2019 aber ein Déjà-vu:
Dort fand ich die verloren gegangene Wildwiese wieder!
Der Artenschwund an Tagfaltern könnte in Bonn, DeutschlandBonn gestoppt und teilweise wieder rückgängig gemacht werden.
Hierfür wären keine weiteren Naturschutzgebiete nötig und auch kein grundsätzliches Einzäunen von sämtlichen ökologisch wertvollen Arealen. Ganz im Gegenteil: Besonderen Schutz benötigen nur sensible Flächen oder Flächen mit hohem Besucherdruck.
Vielmehr müsste die Eintönigkeit der Naturflächen Bonns, DeutschlandBonns aufgehoben werden.
Gegenmaßnahmen in Waldgebieten
Die meisten Tagfalterarten Deutschland
Deutschlands leben nicht im Wald, sondern auf offenen Flächen Settele, 1999 - Die Tagfalter Deutschlands. Optimal für eine hohe Artenvielfalt und dauerhafte Populationen sind heterogene Flächen.
Zur Herstellung bzw. Wiederherstellung solcher Flächen, sollte ein Teil der Bonner, DeutschlandBonner Waldwege an geeigneten Stellen mit einem einige Meter breiten, niedrig bewachsenen Saum versehen werden. Der Saum sollte durch regelmäßige Pflegemaßnahmen weitestgehend busch- und baumfrei gehalten werden.
Nicht jedes aufkommende Gehölz müsste weichen: Sich an der Grenzfläche zum Wald ansiedelnde Pionierpflanzen sollten stehen gelassen werden. Hierzu gehören z.B. die für Insekten äußerst wertvolle SalweideSalix capreaSalweide und die Zitter-PappelPopulus tremulaEspeZitter-Pappel. Bisher werden diese Gehölze insbes. aufgrund ihres geringen wirtschaftlichen Werts häufig entfernt.
Lagerplatz für Holzstämme im Kottenforst neben der A565
An einigen Stellen des Kottenforst, Nordrhein-Westfalen, DeutschlandKottenforst gibt es bereits solche Säume. Am parallel zur A565 verlaufenden Weg wird der ca. 10 Meter breite Saum zeitweilig für die Lagerung von geschlagenen Stämmen genutzt, was vmtl. auch der Grund für dessen Schaffung war. Obwohl die Fauna hierdurch belastet wird, zeichnen sich genau diese Stellen durch eine für den Kottenforst, Nordrhein-Westfalen,
DeutschlandKottenforst vergleichsweise hohe Artenvielfalt aus.
Helm-Knabenkraut (Orchis militaris) im NSG Büchselberg, Eifel
Bei entsprechender Eignung (z.B. Bodenbeschaffenheit, Lichteinfall, Mikroklima, Nachbarflächen) sollten einige wenige bestehende Waldflächen großflächig gerodet werden. Nach Entfernen der Humusschicht würden sie wieder Lebensraum für viele verschwundene Arten bieten. Beispielhaft für diese Arten seien die früher auf dem Venusberg zahlreich vorkommenden Orchideenarten genannt. Auch der Goldener ScheckenfalterEuphydryas aurinia (Rottemburg, 1758)Eurodryas auriniaSkabiosen-ScheckenfalterAbbiss-ScheckenfalterGoldene Scheckenfalter wäre ein Kandidat für eine Wiederansiedlung.
Ein Teil der in den letzten Jahren durch Borkenkäfer entstandenen offenen Flächen sollte nicht neu bewaldet, sonder dauerhaft offen gehalten werden.
Insgesamt würde der Wald in der Summe wenige Prozent seiner Gesamtfläche einbüßen. Artenvielfalt und Individuenzahlen von Pflanzen und Tieren würden aber überproportional ansteigen.
Goldener ScheckenfalterEuphydryas aurinia (Rottemburg, 1758)Eurodryas auriniaSkabiosen-ScheckenfalterAbbiss-ScheckenfalterGoldener Scheckenfalter
Goldener Scheckenfalter (Euphydryas aurinia) im Nordosten Griechenlands
Die bereits heute praktizierten regelmäßigen gezielten Baumfällungen sollten beibehalten werden: Sie generieren Einnahmen die zur Waldpflege bzw. den oben genannten Maßnahmen eingesetzt werden können. Und sie schaffen Platz zur besseren Entfaltung der bestehenden Baumbestände.
Weniger Bejagung und dadurch ein höherer Wildbestand würde die Anzahl offener Flächen auf natürlich Weise erhöhen.
Gegenmaßnahmen auf landwirtschaftlichen Nutzflächen
Durch Blühstreifen und eine Bepflanzung von Grenz- oder Trennbereichen mit Hecken sollte wieder wichtiger Lebensraum für Säuger, Vögel und Insekten geschafft werden.
Bestehende landwirtschaflich genutzte Flächen könnten vollständig in ökologisch wertvolle Flächen umgewandelt werden.
Durch den Landesbetrieb Wald und Holz wurde Anfang 2025 eine 6,4 Hektar große vorher landwirtschaftlich genutzte Fläche aufgeforstet.
Obwohl hierdurch eine ökologische Aufwertung der Fläche erfolgt: Es bleibt abzuwarten, ob die Maßnahme auch für die Tagfalter Bonns, DeutschlandBonns ein Gewinn ist.
In einem Presseartikel vom 31.03.2025, General Anzeiger Bonn: Größte Aufforstung seit Jahrzehnten, wird neben der Bepflanzung mit Bäumen und deren Funktion als CO2-Speicher auch die Anlage einer Mähwiese erwähnt. Der Anteil Wiese zu Wald wird nicht genannt. Hauptaugenmerk des Artikels ist die Nutzung der Maßnahme als Lieferant für s.g. Klima- bzw. Oköpunkte, um so kompensationspflichtige Vorhaben in Bonn, DeutschlandBonn umsetzen zu können (Handlungsfeld Kompensation des Bonner Klimaplans).
Blühstreifen am Meßdorfer Feld (Bonn)
Erfreulicherweise sind o.g. Blühstreifen bereits heute auf dem Meßdorfer Feld, Nordrhein-Westfalen, DeutschlandMeßdorfer Feld eingerichtet!
In Bonn, DeutschlandBonn hat sich in den letzten Jahren bezogen auf die Herstellung wertvoller Naturflächen grundsätzlich vieles zum Positiven entwickelt, was sehr erfreulich ist.
Gegenmaßnahmen auf sonstigen Flächen
Bestehende Flächen mit ökologisch geringerwertigem Bewuchs (z.B. Rasenflächen) sollten in wertvollere Biotope umgewandelt werden. Dies ließe sich nur durch Verzicht einer Flächenpflege nicht erreichen. Vielmehr müssten, in Abhängigkeit von den jeweilgen Gegebenheiten, durch Spezialisten gezielt geeignete Biotoptypen ermittelt und durch passende Maßnahmen geschaffen werden. Regelmäßige Pflegemaßnahmen z.B. durch mechanische Aktivitäten oder durch Beweidung sollen die Biotope langfristig erhalten.
Zum Thema Naturraumzerstörung schreibt der Bonner General Anzeiger am 31.08.2022 in einem redaktionellen Kommentar:
Natürlich braucht die wachsende Stadt Grünflächen und Frischluftschneisen. Sie braucht aber auch Raum für wirtschaftliche Entwicklung. Gerade Gewerbe und Industrie schaffen Jobs, die für das soziale Gleichgewicht in der Gesellschaft wichtig sind.
Gerodete Fläche in Bonn-Rüngsdorf in Nähe des Rheins
Obwohl der Kommentar sich nicht eindeutig positioniert: Das Totschlagargument Arbeitsplätze rechtfertig allzu oft die unwiederbringliche Zerstörung von Naturraum. Wer soll denn überhaupt noch Naturräume erhalten? Die anderen Städte/Gemeinden? Diese könnten aber auf die gleiche Art argumentieren und damit die Zerstörung ihrer Flächen legitimieren - was sie vermutlich auch tun. Jeder scheint sich da selbst am nächsten zu sein.
Sehr unschön wird es, wenn Naturschutz mit Zynismus konterkariert wird. Als Beispiel sei der FeldhamsterCricetus cricetus (Linnaeus, 1758)Feldhamster genannt: ... und dann wird wieder von den Naturschützern ein Feldhamster gefunden, der den Bau unseres für die Region überaus wichtigen Projekts verhindert und damit wichtige Arbeitspätze gefährdet!.
Welche Folgen wird eine aus ökonomischen Gründen pauschal tolerierte, immer weiter fortschreitende Naturzerstörung für uns und folgende Generationen haben? Sind wirtschaftliche Gründe oft nur vorgeschoben und in Wirklichkeit geht es uns nur um die Befriedigung persönlicher Eitelkeiten und dem eigenen (möglichst hohen) Status in unserer Gesellschaft?
Naturschutz wollen eigentlich alle. Wenn es aber um eigene Verhaltensänderungen oder gar den Verlust von Statussymbolen geht, ist es mit der Akzeptanz von Maßnahmen schnell vorbei.
Ich habe das Gefühl, viele in unserer Gesellschaft vertreten die Meinung, sie hätten sich mit ihrer persönlichen harten Arbeit naturzerstörende Privilegien erarbeitet bzw. ehrlich verdient: Bedenken- und hemmungsloser Konsum. PKWs mit beliebig hohem Strom- oder Krafstoffverbrauch. Fahren mit unnötig hoher Geschwindigkeit. Häufige und weite Reisen. Beibehalten persönlicher Verhaltensweisen jeglicher Art.
In meiner Heimatstadt Bonn, DeutschlandBonn werden aktuell Natur- und Klimaschutzmaßnahmen, und sei es beispielsweise nur die Förderung des innerstädtischen Radverkehrs, von Wirtschaftsverbänden wie z.B. der Industrie- und Handelskammer oder dem Einzelhandelsverband Bonn Rhein-Sieg Euskirchen, mit Vehemenz bekämpft. Nach meiner Meinung geht es dabei um Besitzstandswahrung der Verbandsmitglieder oder der Verbände selber. Naturschutz? Natürlich, aber für uns soll alles so bleiben wie es ist!.
Ich hätte einen Vorschlag für ein 100 Jahre-Projekt:
Die eine Hälfte aller Lebensräume der Erde wird dem Menschen zugewiesen, die andere Hälfte allen anderen Lebewesen.
Und zwar so, dass jeder der Hälften in sich möglichst geschlossen ist und nicht von der anderen Hälfte geschädigt bzw. in Mitleidenschaft gezogen werden darf.
Hindernisse
Neben finanziellen Mitteln und politischem Willen ist für die oben genannten Maßnahmen vor allem eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung notwendig.
Kommunikation und Information sind dabei wichtige Elemente.
Wir schützen nur, was wir lieben.
Wir lieben nur, was wir kennen.
Wir erhalten nur, was wir vermissen würden.